Ulm - die schöne Stadt an der Donau
Bereits zur Mitte des 9. Jahrhunderts wurde Ulm als Königspfalz erwähnt. König Ludwig der Deutsche unterzeichnete damals eine Urkunde in „Hulma“. Mehrere königliche Aufenthalte in den kommenden Jahrzehnten zeugten von der Wichtigkeit dieser günstig an der Donau gelegenen Pfalz. Folglich baute man sie zur Fluchtburg aus, als die Ungarn das Land bedrohten.
Obwohl Ulm Anfang des 12. Jahrhunderts niedergebrannt wurde, erfolgte nach dem Wiederaufbau schon im Jahre 1181 die offizielle Ernennung zur Stadt und nur drei Jahre später sogar die Erhebung zur Freien Reichsstadt. Dies bedeutete, dass man im Städtekollegium des Reichstags des Heiligen Römischen Reiches vertreten war und nur noch dem Kaiser direkt unterstand.
Die Bedeutung der Stadt wuchs, so dass man im 14. Jahr-hundert meist unabhängige Niederlassungen in allen wichtigen Handelsstädten Europas von Istanbul bis Amsterdam unterhielt. Es war die Zeit, in der sich Ulm die erste Verfassung aller deutschen Städte gab.
Mit der Entdeckung Amerikas und neuer Seewege nach Indien entstanden neue Handelszentren und die wichtigen Handelsrouten verschoben sich, so dass Ulms Stern zu verblassen begann. Beschleunigt wurde der Abstieg durch Kriege, Seuchen und Reparations- sowie Lösegeld-zahlungen an verschiedene Belagerer. All diese Umstände führten dazu, dass die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts bankrott war.
Ulm musste viele Besitztümer und Gemeinden veräußern und mit der Neuordnung Europas durch Napoleon verlor die Stadt ihre Unabhängigkeit. Sie wurde dem Kurfürstentum Bayern zugeteilt. Bereits wenige Jahre später fiel sie im Zuge eines Gebietsaustausches an das Königreich Württemberg und wurde zur Grenzstadt. Die Grenze war die Donau.
Nachdem Ulm nahezu für 500 Jahre dieselbe Größe hatte, führten Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn, die Fertigstellung des Münsters und besonders der Bau der Bundesfestung zu einem großen Wachstum. Die Stadt wurde bis zum 2. Weltkrieg zur größten Garnison im Deutschen Reich mit rund 20.000 Soldaten.
Folglich blieb sie auch von den Bomben des 2. Weltkrieges nicht verschont und wurde zu 80 % zerstört.
Der Wiederaufbau erfolgte mit modernen und historischen Gebäuden. Heute hat Ulm rund 125.000 Einwohner und viele schöne Ecke zu bieten.