Stade - die Perle im Alten Land
Wer durch die beschaulichen Straßen der heutigen Kreisstadt spaziert, der kann kaum erahnen, dass hier bereits vor über eintausend Jahren eine lebhafte Siedlung bestand.
Als „Stade“ bezeichnete man einen natürlich entstandenen Landeplatz für kleine Schiffe an der Mündung eines Flusses. Das Flüsschen Schwinge, welches von hier direkt in die Elbe mündet, war ein idealer Verkehrsweg für Händler und Fischer des Mittelalters. Kein Wunder also, dass an seinen Ufern Stethu entstand, wie die Siedlung bei ihrer ersten Erwähnung um die erste Jahrtausendwende herum genannt wurde.
Wiederkehrende Hochwasser und auch Wikingerüberfälle konnten nicht verhindern, dass der Handel über den kleinen Hafen wuchs und mit ihm auch die Siedlung. Also schütteten sie das Land auf, befestigten die Ufer für größere Schiffe und bauten an der Hafeneinfahrt eine kleine Burg.
Trotz Stadt- und Stapelrecht blieb Stade im Vergleich zu anderen Hansestädten aber immer eher beschaulich. Es lag einfach zu weit weg von der Elbe und war für große Schiffe unerreichbar. Schon bald liefen ihr daher die Städte mit großen Seehäfen wie Hamburg, Bremen oder Lübeck den Rang ab.
Doch was früher einen großen Nachteil in der Konkurrenz zu den anderen Städten bedeutete, erweist sich heute als Glücksfall. Wo sonst kann man mit solch einer Ruhe das Flair einer mittelalterlichen Hafenanlage genießen und die Zeugnisse vergangener Zeiten bewundern?
Macht Euch also auf, ihre Gassen zu erkunden, die Zeugnisse ihrer Blütezeit zu entdecken und Euch vielleicht für einen kleinen Moment in die Zeit der Hanse zurück versetzen zu lassen.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg fiel Stade für fast hundert Jahre an Schweden, deren Truppen auf einem ehemaligen Klostergelände stationiert wurden. Den Schweden folgten die Dänen, welche die Stadt zwar erobern konnten, sie aber dann schon drei Jahre später an das Kurfürstentum Hannover veräußerten...