Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt - Magdeburg
Es war das Jahr 805, als Magdeburg seine erste schriftliche Erwähnung erfuhr. Eine kleine befestigte Siedlung an dem Schnittpunkt von zwei Fernhandelsstraßen. Der nahe Fluss, die Elbe, begünstigte das Wachstum des Ortes. Ermöglichte er doch Fischfang und den schnellen und sicheren Transport von Waren. Eine wechselvolle, oft tragische Geschichte begann.
Schon als König hält sich der spätere erste deutsche Kaiser Otto I. der Große häufig in Magdeburg auf. Der Ort wird zur Kaiserpfalz – sprich zum Wohnstützpunkt des reisenden Herrschers. Er wählte die Stadt zu seinem Lieblingsplatz. Seine Gebeine ruhen auch heute noch im Magdeburger Dom, dem Ihr selbstverständlich später begegnen werdet.
Im 10. Jahrhundert schreitet die Entwicklung dann schnell voran. Die Stadt erhält Markt-, Münz- und Zollrecht. Außerdem wird sie zum Erzbistum erklärt. Im darauf folgenden Jahrhundert wird sie sogar zur Messestadt. Magdeburg ist nun ein bedeutender Handelsknotenpunkt.
Natürlich muss man in jener Zeit auch Mitglied der Hanse sein, will man ungehindert in Europa Handel treiben. Wegen ihrer Bedeutung speziell im Kornhandel wird die Stadt auch das „Brothaus der Hanse“ genannt. Sie wächst zu einer der größten Städte im Reich.
Im Dreißigjährigen Krieg schlägt das Schicksal dann hart zu. Die Stadt wird von den kaiserlichen Truppen unter Tilly im Jahre 1631 erobert und geht in Flammen auf. Seine Bevölkerung fällt dem größten Einzelmassaker des Krieges zum Opfer. Schätzungen sprechen von 20.000 Toten. Nur wenige überleben. Ihr werdet noch mehr davon erfahren.
Rund fünfzig Jahre später ist es dann die Pest, die rund 2.600 Opfer fordert. Es war ein hartes Jahrhundert!
Doch die fleißigen Bürger der Stadt verzagten nie und das Wachstum begann erneut. Im 19. Jahrhundert wird Magdeburg schließlich zur Großstadt – sie hatte die 100.000 Einwohnermarke überschritten.
Kriegswichtige Industrie, die sich hier angesiedelt hatte, führte schließlich im 2. Weltkrieg dazu, dass die Stadt immer wieder das Ziel von Bombenangriffen wurde. Am Ende lagen neunzig Prozent der Altstadt in Trümmern.
Es folgte der Wiederaufbau zu Zeiten der DDR. Anstelle der vielen Barock- und Jugendstilhäuser entstanden Wohnblöcke im Stil des „sozialistischen Klassizismus“.
Mit der Wende wurde Magdeburg zur Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt und löst das im Kriege unzerstört gebliebene Halle ab. Heute nennen rund 240.000 Menschen die Landeshauptstadt ihre Heimat.