Rostock - Universitäts- und Hansestadt an der Ostsee
Schon im 8. Jahrhundert sind östlich der Warnow slawische Handwerker- und Handelssiedlungen belegt. Dort, wo der Fluss (slawisch „tok“) Warnow auseinander fließt (slawisch „roz“).
Nachdem Fürst Pribislaw sich Heinrich dem Löwen unterworfen hatte, errichtete er spätestens Ende des 12. Jahrhunderts die Burg Urbs Rozstoc. In ihrem Schutz ließen sich am westlichen hochgelegenen Warnowufer Handwerker und Kaufleute nieder.
Ja, der kleine Hügel hier im Bereich der heutigen Petrikirche und dem Alten Markt ist tatsächlich die Keimzelle der Stadt!
Innerhalb von nur wenigen Jahren begann nun ein rasanter Aufstieg und bereits Anfang des 13. Jahrhunderts erhielt Rostock das Stadtrecht. Der Beitritt zur Hanse beschleunigte das Wachstum und rund 200 Jahre später war die Stadt mit 14.000 Einwohnern eine der größten in Norddeutschland. Sichtbares Zeichen für den Wohlstand und die Bedeutung war die Gründung der ersten Universität im Ostseeraum.
Weitere zwei Jahrhunderte später begann eine schwere Zeit. Der Niedergang der Hanse, der Dreißigjährige Krieg und ein großer Stadtbrand warfen Rostock in der Entwicklung weit zurück. Nur noch ein Drittel der Einwohner waren verblieben.
Weitere Kriege, wie z.B. der um die Vorherrschaft im Ostseeraum geführte Nordische Krieg oder die Koalitionskriege, verschlechterten die Handelsverbindungen über die Ostsee weiter. Und so erholte sich die Stadt erst wieder vollständig mit der Industriealisierung im 19. Jahrhundert.
Die Gründung der Flugzeugwerke Arado und Heinkel in den 1920ern machten die Stadt zu einem wichtigen Technologie- und Rüstungszentrum. Rostock wurde zur Großstadt.
Als Folge dieser Industrie war Rostock im 2. Weltkrieg immer wieder das Ziel von Bombenangriffen. Große Teile der Altstadt wurden zerstört.
Doch seitdem wurde viel geschaffen. Der Wiederaufbau zu DDR-Zeiten machte aus ihr ein maritimes Wirtschaftszentrum.
Mit der Wiedervereinigung begann zunächst ein Abstieg und eine hohe Arbeitslosigkeit führte zur raschen Abwanderung der Bevölkerung. Mehr als 20 % der Bewohner verließen innerhalb weniger Jahre die Stadt. Aber Rostock schaffte erneut die Trendwende und heute leben hier wieder über 200.000 Menschen. Sie ist erneut das wirtschaftliche Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns.