Luxemburg - Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg
Es war Mitte des 10. Jahrhunderts, als der Graf Siegfried durch ein Tauschgeschäft einen alten befestigten Wehrturm erhielt, der an der Kreuzung zweier Straßen stand, die schon zu Römerzeiten das heutige Stadtgebiet von Luxemburg durchliefen. Er ließ auf dem Bockfelsen eine Burg errichten, die den Namen Lucilinburhuc trug. Das bedeutete so viel wie „kleine Burg“ und war der Ursprung des heutigen Namens Luxemburg. Hier wurden Märkte abgehalten und Händler sowie Handwerker siedelten sich an. Diese kleine Siedlung dehnte sich schließlich über die Jahrhunderte nach Westen zur heutigen Oberstadt aus.
Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt dieser Ort seine Freiheitsrechte und 110 Jahre später wurde Luxemburg Herzogtum. Es folgte die Besetzung durch burgundische Truppen und die Stadt wurde Teil der burgundischen, später der spanischen und österreichischen Niederlande.
Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Stadt zu einer der stärksten Festungen in Europa ausgebaut – dem „Gibraltar des Nordens“. Dennoch wurde sie Ende des 17. Jahr-hunderts erobert. Trotz weiterer gewaltiger Befestigungen wechselten die Besitzer immer wieder. Sie konnten nicht verhindern, dass Luxemburg im ersten Koalitionskrieg nach dem Ausgehen der Vorräte vor den Franzosen kapitulieren musste. Sieben Monate der Belagerung lagen da hinter ihr.
Nach dem Wiener Kongress erhielt Luxemburg den Sonderstatus eines Großherzogtums und wurde von dem niederländischen Staat regiert. Da es aber eine militärisch wichtige Region war, die als Pufferzone ein Wiedererstarken Frankreichs behindern sollte, gehörte sie offiziell zum Deutschen Bund. Die Stadt erhielt eine preußische Garnison und wurde noch weiter zur Bundesfestung ausgebaut.
Rund fünfzig Jahre später beabsichtigten die Franzosen unter Napoleon III. das Großherzogtum zu kaufen. Es kam zur Luxemburgkrise. Auf der Londoner Konferenz wurde Luxemburg schließlich für neutral erklärt. Die preußischen Truppen zogen ab und die Festungen wurden abgerissen.
Sowohl im 1. wie auch dem 2. Weltkrieg wurde das Großherzogtum von deutschen Truppen besetzt.
Wegen seiner Lage und seiner Geschichte ist Luxemburg eines der Gründungsmitglieder der Europäischen Union und Sitz von zahlreichen ihrer wichtigen Organe und Behörden.
Die Stadt selbst hat heute rund 130.000 Einwohner. Gemessen an ihrer Lebensqualität belegt sie im Ranking des Beratungsunternehmens Mercer den 19. Platz unter den 250 verglichenen Metropolen dieser Welt.